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Gesundheit und ein langes Leben ...
(Nur für Reiche?)

… das ist ein guter und häufiger Geburtstagswunsch. Die Suche nach dem „heiligen Gral“ ist seit altersher in Ost und West erfolglos verlaufen. Manche habe schon gemeint, für sie würde eine Ausnahme vom Schöpfer gemacht, aber es ist niemand bekannt, für den das zutrifft. Chinesische und europäische Kaiser und Superreiche, keiner hatte Erfolg (aber vielleicht gibt es ja den Highländer wirklich :-)).

Dennoch zeigen historische Quellen in Ost und West klar, daß der Mensch in der Vergangenheit länger lebte, als heutzutage. Im alten Testament ist von hunderten von Jahren die Rede und auch im vielleicht bekanntesten Werk der Medizin, gemeint ist das Buch der „einfachen Fragen“ aus dem alten China, ist von Vorfahren die Rede, die unbeschreiblich alt wurden. Aufregung verursachten in den letzten Jahren die „Mesopotamische Königslisten“, die Regierungszeiten einzelner Könige von über zehntausend Jahren enthielten. Diese Quellen sind und waren allgemein zugänglich und haben sicherlich einige Forscher inspiriert. Ich persönlich glaube, daß die Aufzeichnungen auf Überlieferungen beruhen, die noch aus der Zeit stammten, als die Menschheit keine Zeitrechnung hatte und so auch kein „Zeitgefühl“. Die hohen Altersangaben stehen sozusagen für „seit Menschengedenken“, aber das ist nur meine Meinung.

Hoch im Kurs der Medien steht derzeit ein 47-jährige Multimillionär aus den USA. Er will sich mit aller Macht gegen die Natur stellen und den Alterungsprozeß seines Körpers aufhalten, ja sogar jünger werden.
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Diese Dame wäre mittlerweile etwa 200 Jahre alt
Seinen Selbstversuch nennt er „Project Blueprint“ und schluckt dafür nach eigenen Angaben über 100 Tabletten täglich. Zudem hat er ein „ganze Kompanie“ an Ärzte, Medizin- und Gesundheitsfachleuten angestellt und seinen ganzen Tagesablauf darauf eingestellt, nicht zu altern. Er unterzieht sich speziellen Fitnessübungen und Untersuchungen und ließ sich sogar das Blut seines Sohnes übertragen. Er schwimmt so ganz vorne mit auf der Welle „Longevity“ (Langlebigkeit). Wie weit er wirklich kommt, wird die Zukunft zeigen. In der australischen Presse war zu lesen, daß „der Australier, der 120 Jahre alt werden wird schon geboren sei“ und nach der Abschaffung von Rauchen (und auch Cannabis) dort neuerdings „Sitzen das neue Rauchen ist“.

Sie liebe Leser, Sie brauchen sich jetzt aber nicht enttäuscht zurückziehen, weil sie denken: „Das kann ich mir ja doch nicht leisten“ oder „oje bei uns wurde Cannabis ja erst wieder eingeführt“. Sie brauchen ja nicht 100 Pillen täglich zu schlucken, oder im Stehen essen. Aber sie sollten darauf achten:
  • Giftstoffe (soweit möglich) zu vermeiden (bitte auch hier keine Panik unser Körper hat zahlreiche Mechanismen geringe Mengen an Giftstoffe aus unserem Körper zu eliminieren),
  • sie sollten sich regelmäßig bewegen (und dabei wenn möglich natürlich dabei auch die Natur genießen) und
  • ernähren sie sich gesund und vollwertig. Wenn Sie wissen, daß sie etwas nicht vertragen, so lassen sie das natürlich weg und passen Sie sich auch ihrer Umwelt und ihrer Lebenssituation an: Wenn die Sonnenstunden ihres Körpers beispielsweise im Winter oder bei einem Arbeitsplatz im Innenraum zu gering sind, dann vermeiden Sie einen Mangel an Vitamin D, oder wenn Sie sich fleischfrei ernähren, dann vermeiden Sie einen Mangel an Vitamin B12 und andern.


  • Vitamin B12: Ein Mangel kann zu Müdigkeit, Schwäche, neurologischen Problemen (z. B. Kribbeln in Händen und Füßen) und Anämie führen.

    Eisen: Obwohl Eisen in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommt, ist es dort in einer Form (Nicht-Häm-Eisen), die vom Körper weniger effizient aufgenommen wird als das sogenannte Häm-Eisen aus tierischen Produkten. Ein Eisenmangel kann zu Müdigkeit, Schwäche, Blässe und Kurzatmigkeit führen.

    Calcium: Dieses Mineral ist wichtig für die Knochengesundheit. Pflanzliche Calciumquellen sind zwar vorhanden (z. B. in grünem Blattgemüse und Tofu), aber die Aufnahme kann durch andere Inhaltsstoffe in pflanzlichen Lebensmitteln beeinträchtigt sein.

    Vitamin D: Vitamin D ist wichtig für die Knochengesundheit, das Immunsystem und viele andere Körperfunktionen.

    Omega-3-Fettsäuren: Bestimmte Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) kommen hauptsächlich in Fisch vor. Der Körper kann ALA (eine andere Omega-3-Fettsäure aus pflanzlichen Quellen wie Leinsamen und Walnüssen) in EPA und DHA umwandeln, aber dieser Prozess ist oft ineffizient. Ein Mangel an EPA und DHA kann sich negativ auf die Herzgesundheit, das Gehirn und die Augen auswirken.

    Zink: Es ist wichtig für das Immunsystem, die Wundheilung und den Stoffwechsel. Pflanzliches Zink kann weniger gut aufgenommen werden als Zink aus tierischen Quellen.

    Selen: Selen spielt eine Rolle in verschiedenen Körperfunktionen, wie der Schilddrüsenfunktion und dem Immunsystem.


    Die Suche nach einem Schlüssel für ein langes Leben liegt im Sinne der traditionellen chinesischen Medizin ähnlich: Die Ernährungsweise soll der Jahreszeit angepaßt sein und historischen Quellen zufolge wurden auch unterschiedliche Kombinationen von Akupunkturpunkten untersucht. Zusammengenommen gilt es also Giftstoffe zu vermeiden, sich zu bewegen und sich gesund (jahreszeitabhängig) zu ernähren. Der Begriff „bewegen“ bezieht sich hier sowohl auf die körperliche Bewegung (z. B. bei Sport, Spazieren etc.), aber auch auf das Bewegen des Qi (die beste Übersetzung dafür ist wohl „Lebenskraft“). Das klassische Akupunkturrezept Si Guan wird dazu gerne eingesetzt. Das „Öffnen der Tore“ soll Blockaden des Qi lösen und so auf den freien Flusses von Qi und Blut hinarbeiten.

    Langlebigkeit ist ein populäres Thema im beginnenden 21. Jahrhundert. So ist es nicht verwunderlich, daß Forscher auf der ganzen Welt versuchen zu verstehen, was tatsächlich den Alterungsprozess bremsen kann. Allein 2024 wurden über 300 Arbeiten dazu in hochrangigen Zeitschriften veröffentlicht. Einige Faktoren, die beim Menschen die Lebensdauer beeinflussen sind bereits bekannt. Nicht verwunderlich, daß das Erbgut eine wichtige Rolle spielt. Zudem können heutzutage Zuckerkrankheiten und Krebs, aber auch Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Hypercholesterinämie erfolgreich behandelt und so die durchschnittliche Lebenserwartung verlängert werden. In diesem Zusammenhang sind auch Vorsorgeuntersuchungen und natürlich eine gesunde Lebensführung bedeutsame Bausteine. Aber nochmals gesunde Ernährungsweise, ausreichend Bewegung und das Vermeiden von Giftstoffen (Rauchen, Alkohol, Cannabis und anderen Drogen etc.) zeigten sich auch in großen Studien als wichtige Einflußfaktoren. Aber auch eine gute soziale Einbindung (Familie, Freunde etc.), wenig Streß und viel Schlaf scheinen sich positiv auf die Lebenserwartung auszuwirken.

    Auch hier zeigen sich wieder eindeutige Parallelen zur chinesischen Medizin:
  • Soziale Kontakte bewegen das Qi und lösen damit Blockaden und stagnierendes Qi. Dadurch kann sich das allgemeine Energieniveau erhöhen.
  • Chronischer Streß beeinträchtigt die Funktion vieler wichtiger Organe, er führt auch zu Muskelverspannungen. Jedenfalls wird der freie Fluß des Qi behindert.
  • Der Schlaf wird als ein grundlegender Aspekt für die Gesundheit und das Wohlbefinden betrachtet. Er ist eine essenzielle Quelle für Regeneration und Erneuerung von Yin, Blut und Qi und damit der Harmonisierung des Yin-Yang-Gleichgewichts.

  • Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, wie völlig unterschiedliche Systeme (westliche Medizin und orientalische Medizin/TCM) zu den gleichen Ergebnissen kommen, wenn auch auf ganz unterschiedliche Weise.

  • In der westlichen Medizin soll eine hohe Aktivität am zentralen TOR-Signalweg das Altern beschleunigen. Im Tiermodell wirkt das immunsuppressive Rapamycin darauf hemmend und verlängert so die Lebensspanne der Versuchstiere. Auch bestimmte Akupunktur-Rezepte entfalten im Tiermodell ihre Wirkung am zentralen TOR-Signalweg.AkuData - TOR-Signalweg – Oberbegriffe
  • Der Signalweg fördert die Proteinsynthese und das Zellwachstum. Während dies in der Jugend wichtig ist, kann es im Alter zur Anhäufung beschädigter Proteine und Zellorganellen führen. Sollen diese entfernt werden, so hat die Zelle nur begrenzte Ressourcen (z. B. Die sogenannte Autophagie). Diese ist ein zellulärer Reinigungsprozess, bei dem beschädigte Zellbestandteile abgebaut und recycelt werden. TOR hemmt die Autophagie. Eine chronisch hohe TOR-Aktivität unterdrückt daher diesen lebenswichtigen Prozess, was zur Anhäufung von zellulärem „Müll“ (beschädigte Proteine, Mitochondrien etc.) und letztlich zu Zellschäden und Dysfunktion führt.
      Mitochondriale Dysfunktion: TOR kann die Funktion der Mitochondrien (die Kraftwerke der Zelle) beeinträchtigen. Eine überaktive Proteinsynthese (angetrieben von TOR) kann die Mitochondrien belasten und zu oxidativem Stress und verminderter Energieproduktion führen. Beschädigte Mitochondrien sind ein Hauptfaktor für den Alterungsprozess.
      Beeinträchtigung der Stammzellenfunktion: Stammzellen spielen eine wichtige Rolle bei der Reparatur und Regeneration von Geweben. TOR-Aktivität kann die Differenzierung von Stammzellen in spezialisierte Zellen fördern, was ihren Stammzellpool erschöpft und die Fähigkeit des Gewebes zur Reparatur beeinträchtigt.
    Erhöhte Entzündung (bei der Vorsorgeuntersuchung versucht mit crP abzubilden): Chronische Aktivierung des TOR-Signalwegs kann zu einer erhöhten Produktion von Entzündungsmolekülen führen. Diese chronische, niedriggradige Entzündung trägt zu vielen altersbedingten Krankheiten bei.
      Beschleunigte Zellalterung (Seneszenz): TOR-Aktivierung kann die Induktion von Zellalterung fördern. Seneszente Zellen sind Zellen, die nicht mehr teilen können und Entzündungsfaktoren absondern, die das umliegende Gewebe schädigen.
  • Hoffnungslos – NEIN

    Der TOR-Signalweg wird durch verschiedene Faktoren reguliert:
  • Die Reduzierung der Kalorienaufnahme ist ein bewährter Weg, um die TOR-Aktivität zu senken und die Lebensspanne in vielen Organismen zu verlängern.
  • Reduzierung der Aufnahme von bestimmten Aminosäuren (insbesondere Leucin und Methionin) kann die TOR-Aktivität senken.
  • Intermittierendes Fasten oder längere Fastenperioden können die TOR-Aktivität senken und die Autophagie aktivieren.
  • Sport reguliert TOR ebenfalls.
    Zusammenfassung: Der TOR-Signalweg kann den Alterungsprozess beschleunigen. Eine Regulation ist möglich.
    Rapamycin ist zwar bei Ratten lebensverlängernd, es hat aber zahlreiche Nebenwirkungen: Desweiteren werden Medikamente gegen die Zuckerkrankheit diskutiert, allen voran Metformin und GLP-1-Rezeptor-Agonisten (das ist auch kein Wunder – das würde aber hier den Rahmen sprengen). Zusätzlich werden auch Medikamente empfohlen, die Zellen, die sich nicht mehr teilen können absterben lassen (Senolytika). Diese Zellen häufen sich im Alter und schütten Substanzen aus, die mit Alterserscheinungen in Verbindung gebracht wird. Der Einsatz dieser Medikamente befindet sich jedoch noch im Versuchsstadium.
  • Westliche Medizin: „Der bisherige Ansatz ist, erst mal zu warten, bis ein Mensch krank ist. Dann erst wird er zum Patienten und wird behandelt.“Dtsch Arztebl 2025; 122(2): A-72 / B-64
  • Chinesische Medizin (CSM/TCM): Ein System, Syndrome zu beheben und die Harmonie im Körper zu erhalten bzw. wieder herzustellen.

  • Zusammenfassend kann ich dem geneigten Leser empfehlen, nur nicht zu verzagen; wenn Sie unnötige Giftstoffe meiden, sich angepaßt ernähren und bewegen, dann haben Sie mir Sicherheit schon 80% von dem erreicht, was auch der 47-jährige Multimillionär aus den USA erreichen kann. Wenn Sie noch zusätzlich soziale Kontakte haben, unnötigen Streß vermeiden und Ihren Schlaf pflegen, dann in meinen Augen sogar noch mehr.

    Das ist meine unverbindliche Meinung, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
    Ihr Dr. Thomas Braun© (7.2.25)